Donnerstag, 10. August 2017

"Astra von Texel" oder auch : Hasi, der blinde Passagier 
-Eine außergewöhnliche Geschichte-
In einer beispiellosen Rettungsaktion befreiten am gestrigen Sonntagmorgen sechs sehr nette Mitarbeiter der Feuerwehr Moers und zwei Mitarbeiterinnen der Tierherberge Kamp-Lintfort einen Hasen aus der Frontschürze eines Pkw´s.
Das alleine ist schon eine ziemlich ungewöhnliche Sache, aber der eigentliche Hammer kommt erst noch.
"Hasi" fuhr unglaubliche 330 km von Texel bis Moers in bzw. unter dem Auto mit und blieb dabei völlig unversehrt.
Den gesamten Urlaub über beobachteten die Eheleute W. , dass ein weiß-schwarzer Hase ziemlich pünktlich von 16.00 - 20.00 Uhr unter ihrem Auto saß und das dort wachsende Gras mümmelte. 
Davor und danach war er nie zu sehen.
Am Tag der Heimreise schauten die Tierfreunde extra unter und um das Auto herum nach ob der Hase dort irgendwo sitzt, dies war jedoch nicht der Fall.
Also traten sie nichtsahnend die 330 km lange Rückkehr nach Moers an, inklusive einer 1 1/2 Stündigen Pause bei Bekannten auf halber Strecke.
Endlich Zuhause angekommen räumten sie das Auto leer und gingen ins Haus.
Als sie am Abend zur allabendlichen Hunderunde das Haus verließen, trauten sie ihren Augen nicht.
Dort unter ihrem Auto saß "Hasi" und mümmelte munter entspannt und als wäre nichts geschehen auf der Wiese.
Sofort ging Herr W. zurück ins Haus und rief die Kollegen in der Tierherberge an. Da es jedoch schon dunkel war und der Hase in der Zwischenzeit "verschwunden" , wurde sich darauf geeinigt, dass Herr W. am nächsten Morgen sofort anrufen solle, wenn der Hase wieder zu sehen ist.
Gesagt, getan ! 
Und natürlich war "Hasi" da - wo sie ja offenbar das Auto als ihr neues "Heim auf Rädern" auserkoren hatte.
Vor Ort stellten unsere Mitarbeiterinnen jedoch schnell fest, dass sie hier ohne Hilfe nicht weit kämen.
Sie konnten den Hasen von oben, durch die offene Motorhaube schauend, zwar erkennen, aber sahen keine Chance dran zu kommen.
Deshalb riefen sie bei der Feuerwehr Moers an und baten um Hilfe. Immerhin wussten wir mittlerweile wo "Hasi" wohnt...in der Frontschürze des Autos.
Ohne zögern erklärte man sich bei der Feuerwehr sofort bereit uns zur Hilfe zu kommen.
Als nun fast die halbe Front des Wagens "zerlegt" war, erreichten die Männer den Hasen und konnten ihn, ohne ihm auch nur ein Haar zu krümmen, aus seinem Versteck holen.
Endlich konnten alle aufatmen und "Hasi" erfreute sich, wie bereits bekannt -völlig entspannt-, an der mitgebrachten Möhre .
Nun lebt "Astra von Texel" , wie wir die noch recht junge Hasendame getauft haben, bei uns in der Tierherberge in einer geeigneteren Hasenunterkunft ( zunächst Quarantäne, dann Außengehege ) .
Natürlich werden wir auf Texel Bescheid geben das der Hase bei uns ist, denn dort kann er ja bereits schmerzlich vermisst werden.
Sollte es uns nicht möglich sein, einen Besitzer ausfindig zu machen, wird die junge Dame in etwa 14 Tagen in die Vermittlung gehen !
An dieser Stelle nochmal ein riesiges Dankeschön an die Feuerwehr Moers, ohne deren schnelle Hilfe wir " Astra von Texel " niemals so zügig und reibungslos aus dem Auto hätten befreien können !